Die junge Eilis Lacey ist in einem irischen Provinzstädtchen aufgewachsen. Anfang der fünfziger Jahre sind dort die wirtschaftlichen Bedingungen nicht gerade rosig. Eilis ist arbeitslos, und seit dem Tod ihres Vaters kommt die Familie nur mit Mühe über die Runden. Da ergibt sich bei dem Besuch eines Priesters aus Amerika die unerwartete Gelegenheit, nach Brooklyn auszuwandern. Mutter und Schwester überreden die schüchterne Eilis, und so besteigt sie, die bisher noch nie ihre Heimat verlassen hat, bald einen Dampfer, der sie ins ferne und unbekannte Land bringt.
Dort angekommen ist Eilis anfangs sehr zurückhaltend und unerfahren und braucht recht lange, um sich einzugewöhnen. Colm Tóibín beschreibt sehr einfühlsam das Heimweh der jungen Frau. Nach und nach knüpft sie Kontakte und verliebt sich schließlich in einen jungen Mann italienischer Herkunft. Doch hier lauern ganz neue Probleme für das streng katholisch erzogene Mädchen.
Tóibín, der aus demselben Ort stammt wie seine Romanfigur, erzählt mit "Brooklyn" eine bewegende Auswanderergeschichte ganz aus der Sicht der jungen Frau. Völlig zu Recht wurde er dafür mit dem Costa Book Award ausgezeichnet.
Claudia Rosenberger für das Büchereiteam
Personen: Tóibín, Colm
Tóibín, Colm:
Brooklyn / Colm Tóibín. - 1. Aufl. - München : Carl Hanser-Verl., 2010. - 302 S. - Aus dem Engl. übers.
ISBN 978-3-446-23566-3
Romane, Erzählungen - Signatur: Toi - Buch