Es war einmal ein Mädchen, das hat sein Herz jemandem geschenkt, der Ordnung in seine wirren Gedanken gebracht hat, der immer da war und mit dem es gemeinsam nach den Sternen gegriffen hat. Als es diesen Jemand plötzlich nicht mehr gab und sein Stuhl leer blieb, steckte das Mädchen sein Herz in eine Flasche und verschloss diese. Davon handelt - sehr verkürzt ausgedrückt - dieses einfühlsame, besinnliche und beinahe philosophische Bilderbuch: von Nähe und Warmherzigkeit, von Gemeinsamkeit und Akzeptiertwerden, aber auch von Einsamkeit, Verlassensein und Unverstandenheit. Die teilweise recht sparsam wirkenden Illustrationen zeigen ein Mädchen, das gar nichts Kindlich-Rundliches aufweist, sondern eher als Strichbild dargestellt wird. Dadurch bekommt das Buch Gültigkeit für alle Lebensalter, für Personen jeden Alters und Geschlechts. Oliver Jeffers bietet kein einfaches Allerweltsbuch an, das man Kindern schnell zum Durchblättern hinlegen kann. Dennoch ist es ein wichtiges Buch, weil es zum Nachdenken und zum Gespräch anregt. Es benötigt einfühlsame Vermittlung, guten Kontakt zu den zuhörenden Kindern und die Bereitschaft, so lange warten zu können, bis die Kinder bereit sind zu sprechen, Situationen darzulegen, in denen sie Ähnliches erlebt oder beobachtet haben. Schön auch, dass das Herz nicht verschlossen bleibt, sondern dass es letztendlich jemanden gibt, der es wieder öffnet.
Personen: Jeffers, Oliver
Jeffers, Oliver:
Das Herz in der Flasche / Oliver Jeffers. - 1. Aufl. - Berlin : Aufbau-Verl., 2011. - [16] Bl. : überw. Ill.
ISBN 978-3-351-04136-6 : ca. EUR 14,95
Bilderbücher - Signatur: Jm 1 Jef - Bilderbuch