Seit nunmehr fast 60 Jahren schreibt die großartige amerikanische Schriftstellerin Anne Tyler Romane - meist wunderbare, lebensnahe Geschichten von Menschen, die jeder zu kennen glaubt. Umso mehr hat es mich gefreut, dass sie jetzt, mit bereits 80 Jahren, nochmals ein Buch herausgebracht hat: "Eine gemeinsame Sache".
In einem großen Bogen wird darin das Leben der Familie Garrett über mehrere Generationen hinweg von den Vierzigerjahren bis heute beschrieben. Wie in vielen Familien gibt es Verwandte, die sich nahestehen, und andere, die den Kontakt zueinander vermeiden. Jedes Familienmitglied hat seinen eigenen Charakter, manche sind sich ähnlich, andere eher nicht. Anne Tyler erzählt aus wechselnden Perspektiven die Sichtweisen von Großeltern, Kindern und Enkeln mit großem psychologischem Feingefühl. Pläne und Hoffnungen, aber auch Enttäuschungen und Abneigungen spielen eine Rolle, und Großvater Robin, der auch nach fünfzig Ehejahren immer noch in seine distanzsuchende Frau Mercy verliebt ist, ist einfach rührend. Die Beziehungen in dieser Familie sind wie ein verknotetes Geflecht - eben "eine gemeinsame Sache".
Claudia Rosenberger für das Büchereiteam
Personen: Tyler, Anne Grabinger, Michaela
Tyler, Anne [Verfasser]:
Eine gemeinsame Sache / Anne Tyler. - 1. Auflage, neue Ausgabe. - Zürich 1 : Kein & Aber, 2022. - 352 Seiten ; 18.5 cm x 11.6 cm, 374 g
ISBN 978-3-0369-5875-0 Festeinband : EUR 26.00
Romane, Erzählungen - Signatur: Tyl - Buch