Plumplori - so wird Lorina seit ihrer Kindheit von ihren Eltern genannt. Und tatsächlich ist sie weder schön noch attraktiv, sondern eher etwas unbeholfen. Und doch empfindet man sofort Sympathie mit der Ich-Erzählerin dieses unterhaltsamen Romans. Sie hat das Herz am rechten Fleck, und als sie eher aus Versehen einen untreuen Liebhaber in den Tod befördert, ist man als Leser ganz auf ihrer Seite.

Lorina hat eine eher enttäuschende Kindheit hinter sich. Ihre Eltern haben sich einen Sohn gewünscht und auch sonst andere Erwartungen an ihr Kind gehabt. Nun ist sie erwachsen, von Beruf Altenpflegerin, zupackend und tüchtig, und hat eine gute Stelle ergattert: sie betreut eine halbseitig gelähmte, ältere, ziemlich reiche Dame, in deren Villa Lorina einziehen kann. Die Stellung scheint perfekt zu sein, zumal es auch noch einen attraktiven Masseur der sympathischen Dame gibt, welcher mit Lorina ein Verhältnis beginnt. Doch die Ereignisse überschlagen sich, der Liebhaber wird unverschämt, und es erscheinen ein Erbschleicher, ein temperamentvoller Pudel, ein weiterer Masseur, eine egozentrische Schwester und ein zurückgelassenes Baby auf der Bildfläche. Lorina meistert sie alle, wobei es noch einen weiteren unnatürlichen Todesfall gibt.

"Kein Feuer kann brennen so heiß" ist kein gewöhnlicher Krimi, sondern eher ein witziges und spannendes Porträt. Ingrid Nolls Figuren erscheinen wie aus dem wirklichen Leben gegriffen und gleichzeitig herrlich skurril.

Claudia Rosenberger für das Büchereiteam

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Personen: Noll, Ingrid

Schlagwörter: Krimi schwarzer Humor

Interessenkreis: Gemeindebriefrezensionen