Sie heißt Violeta del Valle und ist hundert Jahre alt: die Ich-Erzählerin dieses Romans schreibt einen äußerst langen Brief an ihren geliebten Enkel Camilo, in dem sie ihm ihr ganzes Leben erzählt. Und was für ein Leben! Geboren 1920 in Santiago de Chile, wächst sie in hochherrschaftlichen Verhältnissen auf, bis die Weltwirtschaftskrise die Familie dazu zwingt, auf einen abgelegenen Bauernhof im Süden des Landes umzusiedeln. Als Halbwüchsige geht sie nicht zur Schule, sondern reitet mit einem Lehrerehepaar zu abgelegenen Dörfern, um die Kinder der Ureinwohner zu unterrichten. Violeta entwickelt sich zu einer ungewöhnlichen und ausgesprochen eigensinnigen jungen Frau, die ein turbulentes Leben mit Glück und Erfolgen, aber auch einigen Fehlentscheidungen führt, bis sie ihre Bestimmung findet.
Das Ganze ist eingewoben in die teils grausame Geschichte Chiles mit Umwälzungen und Aufruhren, die das Schicksal der Familie stark beeinflusst. Isabel Allende, selbst Chilenin, bringt uns mit diesem Roman ihr Heimatland näher. Mit ihren 81 Jahren hat sie ein wunderschönes Epos über eine interessante und bis ins hohe Alter aktive Frau geschaffen.
Claudia Rosenberger für das Büchereiteam
Personen: Allende, Isabel Becker, Svenja
Allende, Isabel [Verfasser]:
Violeta : Roman / Isabel Allende. - Deutsche Erstausgabe. - Berlin : Suhrkamp, 2022. - 400 Seiten ; 21.5 cm x 13.6 cm, 609 g
ISBN 978-3-518-43016-3 : 26.00 (DE), EUR 26.80
Romane, Erzählungen - Signatur: All - Buch