Spannender Thriller über ein junges Mädchen auf der Suche nach seiner Familiengeschichte. (ab 14) (JE) Die junge Mia ist die Tochter einer Chocolatiers-Familie aus Meißen. Als sie für die Aufnahmeprüfung an die Journalistenschule die Geschichte eines Familienfotos recherchieren soll, entscheidet sie sich für ein Bild, das ihren Urgroßvater Jakob mit Gottlob Herder, dem Begründer einer berühmten Schokoladenfabrik in Lüneburg, und einem lebensgroßen Schokoladennashorn zeigt. Mias Urgroßvater ist schwarz und wurde 1914 als kleiner Junge aus Namibia nach Deutschland gebracht. Nun will Mia endlich die Hintergründe dafür herausfinden. Die junge Frau reist nach Lüneburg, um mit der Familie Herder in Kontakt zu treten, doch kurz bevor sie ankommt, ereignet sich ein rätselhafter Todesfall. Schnell steht fest, dass Mias Recherchen nicht bei jedem Mitglied der Familie Herder auf Wohlwollen stoßen und plötzlich schwebt sie selbst in höchster Gefahr. Ein spannender Thriller, der seine LeserInnen mit Rückblicken in die Kolonialzeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts entführt und tabulos die unrühmliche Rolle der deutschen Feldzüge in Afrika beleuchtet. Autorin Elisabeth Herrmann ist eine Meisterin des Spannungsaufbaus, ihr Handlungskonzept ist bis ins letzte Detail stimmig und durchdacht. Wie in einem Puzzle fügt sich letztlich jedes Teil in das andere. Schön ausgeformte Charaktere und eine sehr plastische Sprache runden diesen Roman perfekt ab und auch die Emotionen kommen nicht zu kurz. Sehr zu empfehlen für LiebhaberInnen kurzweiliger Spannung.

---

Personen: Herrmann, Elisabeth