Der große Philosoph, Schriftsteller und Jurist Michel de Montaigne soll Frankreich in Zeiten grausamer Konflikte mit seinem Einfluss befrieden. (DR) Die blutigen Konflikte zwischen Hugenotten und Katholiken lassen Frankreich seit der »Pariser Bluthochzeit«, der Bartholomäusnacht 1572, nicht zur Ruhe kommen. Gleich drei Heinriche rittern um die Nachfolge als französischer König. Der aussichtsreichste von ihnen ist Heinrich von Navarra, der am ehesten geeignet scheint, den jahrzehntelangen Bürgerkrieg zu beenden. Der kenntnisreiche Roman spielt im Jahr 1584 – Michel de Montaigne, der mit seinen weisen »Essais« breite Anerkennung gefunden hat, wird in einer geheimnisvollen Mission nach Paris gelotst, wo er auf mächtige Vertreter beider Parteien trifft. Die nächste Station ist Bordeaux, wo Montaigne als Bürgermeister amtiert. Dort kommt es zu einer Begegnung mit Marguerite, der ungeliebten Ehefrau Heinrichs von Navarra. Wieder zurück auf seinem Schloss an der Dordogne kann der kluge Moralist mit dem unkonventionellen Henri beim Genuss einer Melone im Winter und in einem einsamen Waldhaus während einer Jagd sprechen: Er möge auf Rache und Fanatismus verzichten, die Herzen sowohl der Hugenotten als auch der Katholiken gewinnen und auf Prosperität und Toleranz achten. Der Stoff ist aktuell und höchst spannend! Neben der politischen Lage kommen auch die menschlichen Seiten der Akteure nicht zu kurz. Leider hemmen der trockene Stil und die Fülle der Figuren (eine beigelegte Namensliste wäre sehr hilfreich) den Lesefluss.
Personen: Minkmar, Nils
Minkmar, Nils:
Montaignes Katze : Roman / Nils Minkmar. - Frankfurt am Main : S. FISCHER, 2022. - 399 Seiten
ISBN 978-3-10-397294-8 Festeinband : EUR 26,80 (AT)
Schöne Literatur - Signatur: Minkm - Buch