Eine Geschichte zweier Liebender, die in das zaristische Russland und in das Paris der 1920er Jahre entführt. In ihrem Roman beschreibt Irène Némirovsky das Leben einer armen jüdischen Familie in der Ukraine, als diese noch zum zaristischen Russland gehörte. Das kleine jüdische Mädchen Ada lernt ihren reichen Vetter Harry noch in der Ukraine kennen und kann ihn nicht mehr vergessen. Viele Jahre später treffen sich die beiden zufällig im Paris der 1920er Jahre wieder. Ada arbeitet als Malerin und lebt in bescheidenen Verhältnissen, während Harry in die französische Bourgeoisie eingeheiratet hat. Harry und Ada fühlen sofort, dass sie füreinander bestimmt sind und verlieben sich ineinander. Sie setzen sich über alle Konventionen hinweg und beginnen eine Liebesbeziehung. Als Harrys Frau hinter seine Gefühle für Ada kommt, hat diese keine andere Wahl, als Paris zu verlassen und allein ihr gemeinsames Kind auf die Welt zu bringen. Die Gefühle von Ada und Harry werden psychologisch feinsinnig beschrieben, so dass sich die LeserInnen gut in die Figuren hineinversetzen können. Irène Némirovsky schildert das Leben und die Lebenswelt einer armen jüdischen Familie in Russland zur Zeit der Zaren sehr detailliert. Auch der Ablauf eines Pogroms wird den LeserInnen vor Augen geführt. Den Wohlstand und die französische Bourgeoisie der 1920er Jahre betrachtet und skizziert sie mit kritischem Blick. Ein Roman, der in die jüdische und französische Gesellschaft der 1920er Jahre entführt und sicherlich für alle Bestände geeignet ist. *bn* Silke Weingartner

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Personen: Némirovsky, Irène