Der jüdische Anwalt Walter Redlich, seine Frau und die sechsjährige Tochter fliehen von Nazi-Deutschland nach Afrika. (DR) Anhand von neun Bahnfahrten entwirft die Autorin Stefanie Zweig den tragischen Lebensweg der Familie Redlich. Zuerst muss sich Anwalt Walter Redlich von seiner Familie trennen, um in Afrika eine Lebensgrundlage für Frau und Kind zu schaffen. Während dieser Reise verabschiedet er sich persönlich von seinem engsten Freund und innerlich von seinem vertrauten Leben. Dann folgen die Bahnfahrten von Frau Jettel und der Tochter Regina. Auf der ersten Strecke werden sie von der geliebten Großmutter begleitet, die sie nie wieder sehen werden, auf der Weiterreise beginnt sich erstmals ein starkes Gefühl für Afrika in Regina zu regen. Parallel dazu erfahren die LeserInnen viel von Reginas Lebensumständen in einem englischen Internat, wo sie aufgrund ihrer deutschen Herkunft ein Fremdkörper ist. Mit der letzten Zugfahrt (gleichzeitig die erste der gesamten Familie) schildert Zweig schließlich den schweren Abschied von Afrika und die Rückreise nach Deutschland. Der Titel des Buches bezieht sich auf die nie endende Liebe der Autorin zu Afrika. In dem sehr nahegehenden autobiografischen Roman beschreibt sie, dass auch ein fremdes Land einem Menschen geliebte Heimat werden kann. Stefanie Zweig schafft es meisterhaft, den inneren Vorgängen sehr verschiedener Menschen nachzuspüren. Sie vermeidet jegliche Schwarzweißmalerei und lässt auch in den klarsten Beobachtungen menschlicher Schwächen dem Humor ausreichend Raum. Sehr zu empfehlen! *bn* Doris Göldner
Personen: Zweig, Stefanie
Standort: Bibliothek
DR.H
Zwe
Zweig, Stefanie:
Nur die Liebe bleibt : Roman / Stefanie Zweig. - München : Langen Müller, 2006. - 313 S.
ISBN 978-3-7844-3051-5 fest geb. : ca. Eur 20,50
Historische Romane - Belletristik