Ein mittlerweile erfolgreicher Künstler kehrt in seine Heimatstadt zurück. Der Anlass: Ein Begräbnis. Er verlässt heimlich vorzeitig die Trauerfeier, um einen klaren Kopf zu bekommen, fährt an seinem früheren Zuhause vorbei und landet schließlich am Ende der Straße, wo er eine alte Bekannte wiedertrifft und sich an die Ereignisse erinnert, die seit Jahren aus seinem Gedächtnis verschwunden waren. Damals war der Erzähler sieben, musste zuerst mit dem Auffinden einer Leiche, dann mit dem Einzug des bösen Kindermädchens zurechtkommen. Sein einziger Rückzugsort in dieser Zeit: die Hempstock-Farm, auf der die 11-jährige Lettie, ihre Mutter und ihre Großmutter leben. Die an die Nornen der nordischen Mythologie erinnernden drei Frauen stehen dem kleinen Jungen bei gegen die ständig wachsende Bedrohung hereinbrechender, phantastischer – und realer – Katastrophen. Ist der namenlose Junge, um den es hier geht, auch erst sieben Jahre alt, so ist dieses Buch aufgrund seiner komplexen, metaphorischen Geschichte und der teilweise grausamen und eindringlich geschilderten Ereignisse wegen nicht für Kinder geeignet. Eigentlich hat Gaiman dieses Buch ja für Erwachsene geschrieben, vor allem für eine Erwachsene, nämlich seine Frau Amanda Palmer. Sie habe wissen wollen, wie er als Junge gewesen sei. Jugendliche sollten mit diesem Buch jedoch durchaus etwas anfangen und auch dessen zum Schluss nicht eindeutig geklärten Fragen zur Handlung annehmen können. „Der Ozean am Ende der Straße“ ist für die LeserInnen eine sehr aufregende, emotionale Reise und wird niemanden kalt lassen. Wer ein Gaiman-Werk für jüngere Leseratten sucht, sollte sich eines der großartigen Kinderbücher schnappen, die der Autor – inzwischen mehrfach preisgekrönt – bereits verfasst hat.
751 1000 und 1 Buch / Verena Zeilinger

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Personen: Gaiman, Neil Riffel, Hannes

Interessenkreis: Fantasy