Revolution mit Ansage. Es ist besonders kränkend, wenn uns eine Maschine zu ähnlich wird: In fiktionalen Werken wird sie als Frankensteins Monster, Terminator oder HAL vernichtet. Trotzdem schaffen wir immer wieder Ebenbilder, die unsere individuellen und gesellschaftlichen Einstellungen (sehr zu unserem Missfallen) spiegeln. Ait Si Abbou beleuchtet Chancen und Risken der rasant lernenden »sozialen« KI. Diese erkennt Emotionen über Mimikanalyse, sprachlich transportierte Haltungen, Blickbewegungen und Analyse der Sprechmelodie und wird schon eingesetzt als Kunden-Chatbot, zur Früherkennung von psychischen und physischen Erkrankungen, als Psychotherapie-Bot, als Beziehungs- oder Sexroboter, als emotionaler Anker in der Altenbetreuung, aber natürlich auch zur Marktforschung, Zuordnung von Persönlichkeitsmerkmalen, Identifikation, Arbeit, Beziehungsersatz. Die Autorin diskutiert ethische und gesellschaftliche Probleme, stellt Forderungen, erklärt aber eingängig auch die Funktionsweisen der KIs und Unterschiede zu menschlichem Bewusstsein, Gefühl und Empathie. Viel Wertvolles steckt im Text, dem ein ansprechenderes Layout gutgetan hätte. Ein kritischer, pragmatischer Beitrag, der, leicht lesbar und verständlich wie unaufgeregt abwägt. Empfehlung!
751 bn.bibliotheksnachrichten / German Brandstötter

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Personen: Ait Si Abbou, Kenza

Schlagwörter: Künstliche Intelligenz