Nach Goethes "Reineke Fuchs" (BA 11/08) hat sich der namhafte Illustrator im Schillerjahr 2009 (250. Geburtstag des Dichters) wieder einem klassischen Stoff zugewandt: Schillers Ballade "Der Taucher", geschrieben im sog. Balladen-Jahr 1797. Der Text, in gelber Schrift auf blauem Grund gedruckt, wurde in diesem Buch den Bildern in Gänze vorangestellt. Für jüngere Leser wäre dazu die eine oder andere Anmerkung vielleicht ganz hilfreich gewesen (Charybde; gäh, sprützen). Wiesmüllers großformatige doppelseitige Illustrationen, weitgehend in Blau- und Grüntönen, folgen in ihrer dramatischen Inszenierung genau der dramatischen Verserzählung. Man sieht nicht nur, wie das Meer "wallet und siedet und brauset und zischt", man wird förmlich hineingezogen in strudelnde Trichter, dampfende Gischt, zu gräulichem Unterwassergetier. Ganz klein in diesem großen Spiel der Jüngling, der sich in die wütende See wirft. Der König und seine Tochter erscheinen in Haltung und Gestik als dominante Figuren wie auf einer Theaterbühne, mit den Rittern und Knappen als Statisten. Ein besonderes Buch - empfohlen für Jung und Alt.
Personen: Schiller, Friedrich Wiesmüller, Dieter
Schiller, Friedrich:
¬Der¬ Taucher / Friedrich Schiller. Dieter Wiesmüller. - Hamburg : Carlsen, 2009. - [20] Bl. ; 33 cm
ISBN 978-3-551-51716-6
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