Dieser Debütroman spielt im Jahr 1962, genauer in der damals verheerenden Flutnacht, in Hamburg. Dort hat der Held Karl Blomstedt auch seine halbe Kindheit verbracht. Dieser junge Mann wächst in der Kogge, im Hamburger Kiez, wo seine Mutter als Köchin arbeitet, auf und soll mal - wie sein Vater - Hafenarbeiter werden. Tatsächlich aber ist er ein leidenschaftlicher Leser, der in seiner Freizeit Bücher nahezu verschlingt. In der Zwischenzeit lernt er in der Hafenkneipe andere Arbeiter kennen, schaut ihnen beim Trinken zu, lauscht ihren Geschichten vom einfachen Leben und leidet auch an der bedrückenden Ehe seiner Eltern. Am Ende, gerade, als Karl seiner ersten echten Liebe begegnet, kommt die katastrophale Flut über die Deiche und Karl bleibt mit seinen Vertrauten müde, aber wieder bei sich zurück. Der in Reutlingen geborene Autor verbindet die Lebensgeschichte eines Heranwachsenden mit der Geschichte einer Kneipe bzw. eines ganzen Viertels vor dem historisch verbürgten Hintergrund einer großen Katastrophe. Lebendig erzählt, aber schon recht anspruchsvoll. Außerhalb Hamburgs eher für größere Bestände.
Personen: Borsdorf, Malte
Borsdorf, Malte:
Flutgebiet / Malte Borsdorf. - Salzburg : müry salzmann, [2019]. - 233 Seiten ; 19 cm
ISBN 978-3-99014-188-5
Signatur: BORS - B