Klein und schmal kommt ein Buch daher, das für das neue Unbehagen an der allfälligen Verhütungskultur steht. Auf eine Frauengeneration, die ihre Pilleneinnahme als Befreiung und Selbstbestimmung definierte, folgt nun eine, die sich damit auseinandersetzt, was jahrzehntelange hormonelle Verhütung für Körper und Seele bedeuten könnte (s. Holland: "Moody Bitches", ID-A 21/17). Der Autorin (geboren 1984, s.a. ID-A 18/14) geht es nicht um "kompromisslosen Verzicht", sondern um "ein Nachdenken über die Pille" und das meint sorgfältige Recherche, Widerlegung der "suggerierten Alternativlosigkeit", neues Nachdenken über Ideologie und Gesellschaft. Frei von biologistischer wie von reflexhaft feministischer Argumentation geht es ihr um Paradigmenwechsel statt pharmakologischer Optimierung: "Die Erwerbswelt muss ein Ort für Menschen sein, nicht für Männer und solche, denen es gelingt, sich wie welche zu geben". Ihr ZEIT-Online-Artikel zum Thema wurde innerhalb eines Tages von mehr als einer halben Million Menschen gelesen und 1.000-fach in sozialen Medien geteilt. Das ist Zeitgeist und gehört in Bibliotheken!(2 J)
Personen: Kray, Sabine
Kray, Sabine:
Freiheit von der Pille / Sabine Kray. - 1. Auflage. - Hamburg : Tempo, 2017. - 142 Seiten ; 18 cm
ISBN 978-3-455-00266-9
MED - Signatur: MED 236 K - S