Berlin zur Zeit des Mauerfalls. Die Lehrerin Erika zur Linde, eine unscheinbare Mittvierzigerin, erbt nach dem Selbstmord ihres verwitweten Vaters viel Geld und findet in seinem Nachlass das Tagebuch ihrer Mutter aus der Zeit des 2. Weltkrieges. Dieses erschüttert sie zutiefst: Ihre Mutter schreibt über einen jüdischen Freund, den sie und ihr Mann beschützten, der aber dennoch das Kriegsende nicht überlebte. Nun melden sich Verwandte dieses Mannes, um sein Schicksal aufzuklären. Erika ahnt zunächst nicht, wie stark die Ereignisse von damals sie persönlich betreffen. Nicolas Remin ist durch seine sechs Romane um den venezianischen Commissario Tron bekannt geworden (zuletzt "Die letzte Lagune", ID-A 5/11). Nun wechselt er Schauplatz und Thema: Er schildert eine Familiengeschichte vom 2. Weltkrieg bis zum Mauerfall, lässt seine Charaktere auf 2 Zeitebenen agieren, die ähnlich und doch verschieden sind: Kriegsende und Mauerfall. Zeit- und Lokalkolorit sind authentisch, die Handlung ist anrührend, literarisch anspruchsvoll und spannend - und Remins Stil makellos wie immer. Nachdrücklich empfohlen!
Personen: Remin, Nicolas
Remin, Nicolas:
Sophies Tagebuch / Nicolas Remin. - 1. Auflage. - Reinbek bei Hamburg : Kindler, 2018. - 413 Seiten ; 21 cm
ISBN 978-3-463-40695-4
Signatur: REMI - B