Opulent geschilderte Lebensgeschichte eines Palästinensers im frühen 20. Jahrhundert. Midhat Kamal, der Sohn eines wohlhabenden Händlers aus Nablus, ist erst zwei Jahre alt, als seine Mutter stirbt. Der Vater heiratet wieder und lebt hauptsächlich in Kairo. Die Großmutter übernimmt nun zärtlich die Erziehung des Knaben, bis er in ein Internat nach Konstantinopel kommt. Mit 18 bricht Midhat zum Studium nach Frankreich auf und belegt ein Jahr lang in Montpellier Medizin. Dort wohnt er bei einem Professor für Anthropologie und verliebt sich heftig in dessen Tochter Jeannette. Als Midhat jedoch entdeckt, dass Jeannettes Vater ihn heimlich als soziologisches Studienobjekt missbraucht, verlässt er gekränkt die Familie ohne ein Wort des Abschieds und geht an die Sorbonne.
Die Sehnsucht nach seiner großen Liebe Jeannette kann er aber nicht stillen. Nach fünf Jahren kehrt Midhat in die kleine Stadt Nablus urück..
Der Erste Weltkrieg hat die politische Landschaft Vorderasiens geändert. Unter dem britischen Mandat gibt es mehrere zionistische Einwanderungswellen, in deren Folge es zu blutigen Zusammenstößen zwischen Juden, Arabern und Briten kommt.
Midhat, der nie eine Waffe in die Hand genommen hat, bricht im Krisenjahr 1936 zusammen und landet im Irrenhaus, als er in einem Versteck einen Brief seiner nie vergessenen Jeannette entdeckt. Der inzwischen verstorbene Vater hatte dem Sohn das Schreiben vorenthalten.
Personen: Hammad, Isabella Ahrens, Henning
Hammad, Isabella:
¬Der¬ Fremde aus Paris : Roman / Isabella Hammad. Aus dem Engl. von Henning Ahrens. - München : Luchterhand, 2020. - 729 S.
ISBN 978-3-630-87617-7 fest geb. : EUR 24,70
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: SL / Ham - Buch