Ein berührender Roman über Freundschaft, Liebe und Bücher. (DR) Auf Buchcover abgedruckte Lobpreisungen eines Werkes sind für den kritischen Leser und Rezensenten oft eher Warnzeichen als Kaufanreiz. Interesse wecken sie in jedem Fall. Im Fall von Marie-Sabine Rogers Roman ist die Begeisterung indes gerechtfertigt, wird die erzeugte Erwartungshaltung nicht enttäuscht. Die Geschichte von Germain und Margueritte ist tatsächlich zugleich anrührendes Beispiel für Menschlichkeit und eine Liebeserklärung ans Lesen. Germain, fünfundvierzig, aus einfachen Verhältnissen, in einem Wohnwagen hausend, ungebildet, aber mit gutem Herzen, füllt sein Leben mit der Sorge um seinen Gemüsegarten, dem Schnitzen von Holzfiguren und dem gewissenhaften Zählen der Tauben im Park. Er befindet sich im Stillstand, wird rasch deutlich, auch in seinen sozialen Beziehungen. Das ändert sich durch die Bekanntschaft mit Margueritte. Diese kultivierte alte Dame verbringt ihren Lebensabend im Altenheim und besucht regelmäßig denselben Park wie Germain. Dort kommen der Hüne und die zarte alte Dame dann auch ins Gespräch und freunden sich langsam an. Eines Tages beschließt Margueritte, ihren neuen Freund für die Welt der Bücher zu gewinnen. Dadurch setzt sie Wandlungen in Germains Gefühls- und Gedankenwelt in Gang, die immer deutlichere Auswirkungen auf sein Leben haben. Auch sein Umfeld, Margueritte eingeschlossen, bleibt von dieser Veränderung nicht unbeeinflusst. Ein Buch mit Charme, das an das Gute im Menschen glauben hilft, ohne dafür eine rosarote Brille zu bemühen. *bn* Eva Unterhuber
Personen: Roger, Marie-Sabine
Rog
Roger, Marie-Sabine:
¬Das¬ Labyrinth der Wörter. - Hamburg : Hoffmann und Campe, 2010. - 207 S.
ISBN 978-3-455-40254-4 fest geb. : --
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