Im Sommer 1923 lernt der schwerkranke Franz Kafka im Ostseebad Müritz die aus Polen stammende Dora Diamant kennen, die in der Ferienkolonie des Berliner Jüdischen Volksheims Kinder betreut. Die beiden verlieben sich. Nun passiert etwas, was niemand für möglich gehalten hätte: Kafka, der sich stets gescheut hat, mit einer Frau zusammenzuleben, wird sich - von einigen Ausnahmen abgesehen - bis zu seinem Tod nicht mehr von ihr trennen. Die beiden ziehen nach Berlin: doch das Zusammenleben erweist sich als schwierig, vor allem wegen der Inflation im Berlin der 20er Jahre (das Geld verliert rapide an Wert und in keiner der drei Berliner Wohnungen können sie länger al 10 Wochen bleiben) und vor allem wegen des sich verschlechternden Gesundheitszustands Kafkas. Dennoch wird Kafka als glücklich Liebender beschrieben. Dora wird Kafka nach einer Odyssee durch Sanatorien und Krankenhäuser bis zu seinem Tod im Juni 1924 begleiten. Abwechselnd wird aus der Perspektive der beiden Protagonisten erzählt. Somit sind wir den beiden ganz nah. Dora nennt ihn zunächst Doktor und später Franz. Der Name Kafka fällt nie. Auch ist der ganze Roman im Präsens erzählt. Auch dadurch vermeidet Kumpfmüller es, Kafkas Schreibstil zu imitieren. Er findet einen eigenen zurückhaltenden und einfühlsamen Ton, um die Liebes- und Sterbegeschichte zu erzählen. Kumpfmüller kennt das Werk und das Leben Kafkas sehr genau. Die Verbindung von realen Fakten und Fiktion gelingt ihm hervorragend. Für mich eine der schönsten und traurigsten Liebesgeschichten der letzten Jahre. *LHW.Lesen.Hören.Wissen* Markus Fritz

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Personen: Kumpfmüller, Michael

Schlagwörter: Kafka, Franz

Interessenkreis: Liebesgeschichte