Klassiker der Ritualforschung. Bedeutsam für die praktische Arbeit sind Kapitel 3,4 und 5, in denen Viktor Turner zeigt, wie im Ritual zum einen soziale Unterschiede aufgehoben werden, zum anderen wie es im Ritual zum neuen Gemeinschaftsbildungen kommt. Nachdem Arnold van Gennep in seinen grundlegenden Forschungen zu den rites-de-passage gezeigt hat, dass sich diese in eine Trennungs- (z.B. Tod), Schwellen- (z.B. Begräbnis) und Angliederungsphase (z.B. Ablegen der Trauerkleidung)aufteilen, untersucht Turner den Schwellenzustand, die "Liminalität", in der das Alte wohl vergangen, das Neue aber noch nicht das Leben strukturieren kann. Zu verstehen, wie es in der Liminalität doch zu persönlich sehr bedeutsamen Gemeinschaftsbildungen kommt, hilft bei der Begleitung von Menschen in den Übergängen des Lebens genauso wie bei der Begleitung von Schülerinnen und Schülern auf dem Weg des Erwachsenwerdens. (Hs.)
Serie / Reihe: Campus-Bibliothek
Personen: Turner, Victor Witter
Turner, Victor Witter:
¬Das¬ Ritual : Struktur und Anti-Struktur / Victor Turner. Aus dem Engl. und mit einem Nachw. von Sylvia M. Schomburg-Scherf. - Neuaufl. - Frankfurt am Main [u.a.] : Campus-Verl., 2005. - 209 S. : Ill. ; 22 cm. - (Campus-Bibliothek)
Einheitssacht.: The ritual process <dt.> - Literaturverz. S. [194] - 197. - Bibliogr. V. Turner S. [207] - 209
ISBN 978-3-593-37762-9 : -D 19.90
Sozialwissenschaften (Gesellschaftlehre, Politik, Wirtschaft, Recht) - Signatur: AaRit/c - Buch