Das Stettiner Haff wird für drei Frauen aus drei Generationen zum Schicksalsort.
1936 verbringt die 14-jährige Gine, Tochter eines freigeistigen Berliner Künstlerhaushalts, ihr Landjahr am Stettiner Haff. Dort soll sie auf dem Gestüt einer adeligen Familie zur linientreuen Frau und Mutter erzogen werden. Doch als sie vom ältesten Adelssohn vergewaltigt wird, kehrt sie mit Schweigegeld in der Tasche nach Hause zurück und wandert kurz danach nach Dänemark aus. Jahre später trifft sie als dänische Diplomatin in der DDR erneut auf ihren Peiniger und kann sich an ihm rächen. 2023 will sich die Berliner Ärztin Nina am Haff von ihrem Burn-Out erholen. Zusammen mit ihrer Hündin Ayla streift sie durchs Moor und stößt dabei auf die sterblichen Überreste einer jungen Frau, die seit 40 Jahren vermisst wird. Sigrun, die Ehefrau von Ninas Nachbarn Achim, haderte mit dem Misstrauen und der Angst im DDR-Alltag und geriet immer wieder in Streit mit ihrem Mann und der Schwiegermutter. Als sie eines Tages spurlos verschwand, vermuteten alle ihre Flucht in den Westen. Nun bringen die Ermittlungen die Wahrheit und Achims Schuld ans Licht. - Dieser Roman erzählt aus wechselnden Perspektiven den Kampf der Frauen aus drei Jahrzehnten um ihre persönliche Freiheit. Knisternde Spannung liegt über allen Geschehnissen und lässt einen bis zum Ende hoffen, dass allen der Ausbruch gelingt. Ein überzeugender Roman, der durch Detailliertheit und sprachlichen Reichtum begeistert.
Stefanie Simon

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Personen: Weber, Tanja