Eine quellenorientiert gearbeitete und gut lesbare Studie über die Situation von Zwangsarbeitern im Pinzgau. (GE) Mit der Etablierung des "Versöhnungsfonds" rückte das Schicksal der von den Nationalsozialisten beschäftigten Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung. Die vorliegende Arbeit erforscht nun die Situation im salzburgischen Pinzgau, wo es vor allem Osteuropäer waren, die primär in der Landwirtschaft arbeiteten und unter dem Unterdrückungs- und Strafsystem am meisten zu leiden hatten. Genauer thematisiert werden die massiv reglementierten Lebens- und Arbeitsbedingungen, die Behandlungen durch die Dienstgeber, Freizeitmöglichkeiten, Widerstandshandlungen, die Rolle der Kirche und die Konsequenzen nach verbotenerweise geknüpften sozialen oder sexuellen Kontakten mit Einheimischen. Die akribische Quellenarbeit des Autors und Interviews mit ehemaligen Zwangsarbeitern, deren Schicksal auch nach dem Krieg in ihren Herkunftsländern aufgezeigt wird, legen sachlich eine beinahe vergessene Unrechtsgeschichte frei, die auf diese Weise dem kollektiven Vergessen entrissen wird.

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Personen: Nußbaumer, Alois

Standort: Hauptstelle

Schlagwörter: Österreich Nationalsozialismus Zwangsarbeit Zweiter Weltkrieg