Der 1. Roman des Züricher Autors und Webetexters Thomas Meyer, geboren 1974, der zunächst 2012 bei Salis erschien (hier nicht besprochen), stand wochenlang weit oben auf der Schweizer Bestsellerliste. Im Mittelpunkt steht Motti Wolkenbruch, ein junger orthodoxer Jude, dessen Mutter für ihn Ausschau nach einer geeigneten Braut hält. Er trifft sich mit verschiedenen jungen Frauen aus guten jüdischen Familien. Aber Motti findet an keiner Gefallen, denn er ist in Laura verliebt, eine Nichtjüdin, die er an der Universität kennengelernt hat. Schritt für Schritt emanzipiert sich Motti von seiner Mutter und kehrt schließlich der jüdisch-orthodoxen Gemeinschaft in Zürich den Rücken - eine Reise mit ungewissem Ausgang. Meyer schreibt witzig und unterhaltsam. Bei der Charakterisierung seiner Protagonisten bedient er sich durchaus Stereotypen, macht sich auf liebevolle Weise über sie lustig. Und nicht zuletzt lebt der Roman von den vielen jiddischen Worten und Redewendungen (die im Glossar erläutert werden), mit denen er durchsetzt ist. (Larissa Dämmig)
Serie / Reihe: detebe 86242
Personen: Meyer, Thomas
Meyer, Thomas:
Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse : Roman. - Zürich : Diogenes, 2014. - 280 S. ; 18 cm. - (detebe; 86242). - Lizenz
ISBN 978-3-257-24280-5
Allgemeine Belletristik Gesellschaftliche und Politische Themen - Signatur: Meyer - Buch