Ein mysteriöser Mann steht an einem Winterabend plötzlich vor der 13-jährigen Malin und übergibt ihr einen Brief. Den Umschlag soll sie in 100 Tagen einem Kind überreichen, das in die Nachbarschaft ziehen wird und ein „Rutenkind“ sei. Bevor das aufgeweckte Mädchen auch nur eine Frage stellen kann, ist der unheimliche Fremde wieder verschwunden. Sehr seltsam, dass dann tatsächlich ein Junge mit dem ungewöhnlichen Namen Orestes mit seiner unkonventionellen Mutter ins Nebenhaus einzieht. Die beiden sind sich schnell einig: Nur gemeinsam können Sie die Rätsel des Briefes lösen und machen sich an die Arbeit. Doch die Botschaft mit ihren geheimnisvollen Chiffren und Codes wirft immer neue Fragen auf, statt sie zu beantworten. Vordergründig geht es um die Bedrohung der Menschheit, die etwas mit einer Erfindung in der Vergangenheit zu tun hat. Und die nur das Rutenkind abwenden kann. Tatsächlich stellt die Physikerin und Patentanwältin Maria Engstrand ihren Leser mit diesem ersten Teil einer Trilogie aber ganz andere Fragen: Können wir uns auf das, was wir sehen und wissen, tatsächlich verlassen? Ist das, was wir nur glauben, deshalb weniger möglich? Die beiden Gegensätze werden in der Geschichte von den Familien verkörpert: Während Malins Mutter eine anerkannte Ingenieurin ist, gehört Orestes Mutter einem okkulten Zirkel an. Von Anfang an zieht die Autorin ihre Leser wie magisch in die spannende Geschichte hinein. Trotz fast 400 Seiten Länge kommt keine Langeweile auf, weil die Handlung immer wieder unvorhergesehene Wendungen nimmt und neue Rätsel aufwirft. Dazu sorgen auch unterschiedliche Schrifttypen, eingebettete chiffrierte Tabellen sowie ästhetisch-elegante Grafiken dafür, dass wir uns schnell mit den beiden Helden verbünden und an eigenen Ideen zur Lösung knobeln. Am Ende beherrscht uns aber nur noch eine Frage: Wann kommt Band 2?

Altersempfehlung: ab 10 Jahren.

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Serie / Reihe: Code Orestes 1

Personen: Engstrand, Maria Setsman, Cordula

Schlagwörter: Antolin Klasse-7

Interessenkreis: Abenteuer