Psychologisch einfühlsamer Roman über Menschen mit Helfersyndrom.

Grace ist Psychotherapeutin, 35, geschieden und lebt in Montreal. Als sie beim Langlaufen einen Mann im Schnee entdeckt, der versucht hat, sich umzubringen, sorgt sie sofort für Hilfe. Tug fasziniert sie, sie will mehr von ihm wissen und wird sich bald bewusst, dass es sich um mehr als professionelles Interesse handelt. Er spricht zwar kaum mit ihr und gibt sich genervt. Trotzdem treffen sich die beiden wieder - und werden zu vorsichtig Liebenden. Warum Tug nicht mehr leben wollte? Das bleibt lange ein Geheimnis in einer von Angst geprägten Beziehung. Auch für ihre Patientin Annie, ein 16-jähriges Mädchen mit Borderline-Syndrom, engagiert sich Grace besonders. Annie läuft schließlich von zu Hause weg. Jahre später trifft der Leser sie in New York, wo sie Schauspielerin geworden ist und nun ihrerseits eine Art Helfersyndrom entwickelt, indem sie einem jungen obdachlosen Pärchen in ihrer Wohnung Zuflucht bietet. Graces Ex-Mann Mitch, ebenfalls Psychotherapeut, ist inzwischen wieder liiert, flüchtet aber vor der schwierigen Beziehung mit Martine und ihrem autistischen Kind in die Arktis, um jugendlichen Inuit zu helfen. Als sich ein Jugendlicher, der ihm besonders am Herzen liegt, umbringt, kehrt er deprimiert zurück. - Der Leser begegnet diesen vier Personen an unterschiedlichen Orten zu unterschiedlichen Zeiten: Montreal 1996, New York 2002, Igaluit 2006. Mitch, Grace, Anne und Tug suchen offensichtlich nach Liebe, Nähe und Zuwendung, ohne sich wirklich auf diese ersehnte Nähe einlassen zu können. Wie wichtig und wie gefährlich das Bedürfnis, unseren Nächsten zu helfen, sein kann, welch unverhoffte Wendungen und tragische Verwicklungen es nach sich ziehen kann, ist zentrales Thema dieses psychologisch einfühlsamen Romans. (Übers.: Sky Nonhoff)

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Personen: Ohlin, Alix