Ellen erhält eine Einladung zu einer Kreuzfahrt mit einem Luxusschiff und wirft nicht nur ihre Sehnsüchte über Bord.

Die nicht mehr ganz junge Ellen Tunkel wohnt mit ihrer Mutter Hildegard und ihrer Tochter Amalia in der renovierungsbedürftigen Familienvilla im Odenwald, arbeitet Tag für Tag unterbezahlt im Großraumbüro eines Einwohnermeldeamtes und liest seit ihrer Scheidung vor etlichen Jahren sehnsüchtig Kontaktanzeigen. Eines Tages steht der gut aussehende wohlhabende Gerd Dornfeld vor der Tür und behauptet, ihr Halbbruder zu sein. Ellen und ihre vier weit verstreut wohnenden Geschwister sind misstrauisch. Nach etlichen Telefonaten und einigen Gentests kommen dunkle Familiengeheimnisse ans Tageslicht: Gerd ist der Halbbruder von nur vier der fünf Tunkelkinder. Ellen gehört nicht dazu, hat also einen anderen Vater. Somit ist auch Oma Hildegard mindestens einmal fremdgegangen, was Ellen zutiefst erschüttert. Kurz nach einem denkwürdigen Familientreffen lädt Gerd Ellen ein, als Entschädigung für den erlittenen Schrecken ihn mit seiner Frau Ortrud auf einer Mittelmeer-Kreuzfahrt zu begleiten. Zusammen mit Amalia besteigt Ellen den Flieger zum Luxusliner. Auf der MS Rena erweist sich Ortrud als streitsüchtige und ausdauernde Alkoholverkosterin, Indiz dafür, dass die Ehe mit ihrem Mann nicht gut läuft. Ellen sieht ihre Chance, dem charmanten Gerd näher zukommen, zumal er ja nun doch nicht mir ihr verwandt ist. Nur wie wird sie Ortrud los? Eines Abends ist sie allein mit ihr in der Dornfeldschen Luxussuite und da steht die mal wieder schwankende Gestalt am weit geöffneten Fenster. Niemand hört den Schrei. Später findet Ellen in der verwaisten Kabine einen USB-Stick, dessen darauf befindlichen brisanten Dokumente ihr endgültig die Augen öffnen. Der Roman erzählt von skurrilen Begebenheiten und offenbart abgründige Verhaltensweisen, alles garniert mit sehr viel schwarzem Humor. Eine vergnügliche, kurzweilige Lektüre.

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Personen: Noll, Ingrid