Ein Plädoyer für das Zu-Fuß-Gehen, garniert mit klugen Gedanken von Konfuzius bis Heidegger. (PI) Wandern tut nicht nur Leib und Seele gut, sondern prägt auch den Charakter. Man lernt Ausdauer und Bescheidenheit, Dankbarkeit für einfache Genüsse und Achtsamkeit für die kleinen Dinge am Wegrand. Man lernt seine Kräfte realistisch einzuschätzen, unnützen Ballast im Rucksack zu vermeiden und lange Strecken in bewältigbare Etappen einzuteilen, mithin lauter Fertigkeiten, die in der Arbeitswelt ebenso wie im zwischenmenschlichen Bereich von Nutzen sind. Nicht umsonst wird das Wandern auch oft als Metapher verwendet, man spricht von Lebensweg und Lebenswandel. Das Wort Wandern hängt mit Wandeln zusammen und steht folglich immer für Entwicklung und Veränderung. Auch das Denken lässt sich als "Gedankengang" auffassen, der ganz schön anstrengend werden kann, sobald man die ausgetretenen Pfade verlässt und Neuland betritt. Schopenhauer vergleicht die Philosophie mit einer "hohen Alpenstraße": Wer sich auf ihr bewegen will, muss "sich getrost im kalten Schnee seinen Weg selbst bahnen". Für Albert Kitzler ist das Wandern fast ein Allheilmittel, und man glaubt ihm, weil er aus eigener Erfahrung schreibt. Wer viel zu Fuß geht, wird demnach glücklicher, gelassener, gesünder und krisenfester als die Couchpotatoes, die sich nicht aus der Komfortzone herauswagen. Um seine Botschaft zu untermauern, lässt der Autor eine Reihe illustrer Kronzeugen aus verschiedenen Zeitaltern und Kulturen aufmarschieren. Schon allein deren Weisheiten lohnen die Lektüre.
Personen: Kitzler, Albert
Ps 3.3 Kitzl
Kitzler, Albert:
Vom Glück des Wanderns : eine philosophische Wegbegleitung / Albert Kitzler. - 1. Auflage. - München : Droemer Knaur, 2019. - 267 S.
ISBN 978-3-426-27760-7 fest geb. : EUR 16,99
Psychologie des Alltags (Gesprächsführung, Konfliktsituationen, Farblehre u.a. Ratgeberliteratur) - Buch