Im zweiten Erstlesebuch von Markus Orth und Kerstin Meyer, die für die Illustrationen zuständig ist, wird Jakob im Titel zwar der reichste Junge der Welt genannt, aber er ist nur der reichste Junge in seinem Dorf. Wo er mit seinem alleinerziehenden Vater, einem erfolgreichen Architekten, in einem geräumigen Haus am Waldrand wohnt. An Spielsachen besteht für Jakob kein Mangel, dennoch würde er sich mehr Zuwendung wünschen. Die bekommt er vor allem von seiner Oma. Gesellschaft findet er auch bei der geflüchteten Ayasha und ihrem „albtraumatisierten“ Sohn Bassam, derer sich die Großmutter angenommen hat. Als eine Einbrecherbande Jakobs Haus ausräumt, entpuppt sich dieser Unglücksfall als Chance für mehr Nähe zu seinem Vater. Und Jakob hätte auch Ideen, wie sich das große Haus sinnvoller nutzen ließe. Dass Reichtum allein nicht glücklich macht, dass Teilen besser ist als Abgrenzen, sind die pädagogischen Botschaften dieses Buchs. Mit der Vater-Sohn-Geschichte, dem Arm-Reich-Konflikt und der Ebene der Fluchtthematik scheinen etwas viele Themen vermischt. Während das erste Buch des Duos, „Das Zebra unterm Bett“, vor allem eine originelle Geschichte und nebenher ein überzeugendes Plädoyer für Toleranz war, stehen hier deutlich die Aussagen im Vordergrund, was nach der Lektüre der netten, freundlich bebilderten Geschichte eine fast zu brave Wirkung hinterlässt.
Personen: Orths, Markus Meyer, Kerstin
Orths, Markus:
¬Der¬ reichste Junge der Welt / Markus Orths. Mit Ill. von Kerstin Meyer. - 1. Aufl. - Frankfurt am Main : Moritz-Verl., 2018. - 76 S. : zahlr. Ill.
ISBN 978-3-89565-360-5
Kinderbücher für Kinder zwischen 8 und 12 Jahren - Signatur: Orths - Buch