Beide Seiten können die Schwelle übertreten, aber nur eine weiß darüber Bescheid. (DR) Im London Ende des 19. Jahrhunderts leiden immer mehr Menschen an Gedächtnisverlust. Bei den meisten dauert dieser Zustand wenige Stunden oder Tage an. Joe Tournier ist laut Ärzten ein besonderer Fall, da sich seine Amnesie auch nach Jahren nicht mehr zu legen scheint. Als Joe eine Postkarte aus dem Jahr 1805 erhält, kommen ihm seine losen Erinnerungen weniger wie eine Krankheit, sondern immer mehr wie Andenken aus einem anderen Leben vor. Er macht sich auf die Suche nach dem auf der Postkarte abgebildeten Leuchtturm und wird schließlich als Techniker dort hingeschickt. Kurz darauf rettet er einen gestrandeten Matrosen namens Kite aus dem halb zugefrorenen Meer. Im Leuchtturm spukt es, doch der Matrose und er überstehen die unheimliche Nacht im Turm. Warum nur kommt ihm dieser Fremde so vertraut vor? Hundert Jahre liegen zwischen den Kapiteln, in denen das Leben der beiden Protagonisten erzählt wird. Kann eine unabsichtliche Überschreitung einer Zeitschwelle zu drastischen Veränderungen der Zukunft führen? Den Leser*innen zeigt sich bald das ganze Bild der meisterhaft erzählten Geschichte. Ein Fantasy-Roman, der ohne Monster und Brutalitäten auskommt, dennoch unvergleichlich spannend und mit der anhaltenden Hoffnung auf ein Happy End der zarten Liebesbeziehung.
Personen: Pulley, Natasha Schwarzer, Jochen
Pulle
Pulley, Natasha:
¬Der¬ Leuchtturm an der Schwelle der Zeit : Roman / Natasha Pulley ; aus dem Englischen von Jochen Schwarzer. - Stuttgart : Klett-Cotta, 2022. - 536 Seiten
ISBN 978-3-608-98636-5 Festeinband : EUR 25,70 (AT)
Schöne Literatur - Buch