„Wer das liest, ist behindert! Ja, du auch!“ ist am Buchrücken dieses frechen Buchs über Behinderungen zu lesen. Genau diese Annahme ist die Grundthese, die humorvoll und selbstbewusst dargestellt wird. So verwundert es auch nicht, dass neben den oftmals kinderliterarisch dargestellten Formen von Behinderung, wie Blindheit, Kleinwuchs, ADHS oder Trisomie 21 Behinderungen vorgestellt werden, die nicht in gewöhnlichen Lehrbüchern zu finden sind. Neben „Angeber“ findet sich „Mitläufer“, „Tussi“ oder „Überbehütung“. Tatsächlich ist es so, dass jeder Mensch neben seinen besonderen Fähigkeiten und Begabungen auch Defizite in ganz spezifischen Bereichen hat. Manche dieser „Behinderungen“ sind gesellschaftlich akzeptierter als es Behinderungen normalerweise sind. Dass betroffene Kinder jedoch auch mit dieser Form von „Behinderung“ in der Gestaltung ihres Lebens eingeschränkt sein oder werden können, ist evident. So muss sich der Angeber mit dem Neid der anderen herumschlagen und anerkennen, dass er viele Fans, aber keine Freunde hat und oft alle von ihm genervt sind. In kurzen Steckbriefen wird jeweils ein Kind, das diese Form der Behinderung hat, namentlich vorgestellt und mit Hilfe von kurzen Impulsfragen umrissen. Die Grenze zwischen Normalität und Anormalität, zwischen Andersartigkeit und Einzigartigkeit wird mit dieser Darstellung der Thematik spielend aufgehoben. Dieses Buch geht damit sogar einen Schritt über Forderung nach Inklusion von behinderten und beeinträchtigten Menschen hinaus, indem es festhält, dass wir alle die eine oder andere Form von Behinderung aufweisen. Es ist ein Plädoyer dafür, die Einzigartigkeit jedes Menschen anzuerkennen und altes Schwarz-Weiß-Denken hinter sich zu lassen, denn jedes dieser vorgestellten Kinder muss sich mit seinen Beschränkungen herumschlagen und profitiert von seinen individuellen Vorteilen, wie das halt so ist im Leben …

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Personen: Klein, Horst Osberghaus, Monika