Was macht der Krieg aus den Kindern? (DR) Vom Steinklopfen und Altmetallsuchen erzählte Borrmann in ihrem letzten Roman "Trümmerkind", der prompt zum "Spiegel-Bestseller" avancierte. In ihrem aktuellen Werk wechselt die Autorin zwischen den Erzählebenen Nachkriegszeit und der Zeit um 1970, verortet die Handlung an der deutsch-belgischen Grenze. In 33 Kapiteln erzählt sie von Henni, die nach dem Tod der Mutter die Verantwortung für ihre Geschwister und den vom Krieg traumatisierten Vater übernimmt. Durch das Schmuggeln von Kaffee ernährt sie die Familie, bis der illegale Handel eines Tages auffliegt. Hennis Geschwister landen in einem konfessionell geführten Kinderheim, wo einer der Brüder verstirbt. Als es 1970 um die Aufklärung des Todes einer Ordensschwester geht, schweigt Henni und wird strafrechtlich verurteilt. Mechthild Borrmann, geboren 1960, lebt in Bielefeld. Aus Fotoalben, Archivmaterial und Zeitzeugenaussagen hat sie einen spannend erzählten Roman gebaut, ermöglicht Einblicke in den Alltag von Kinderheimen während der Nachkriegszeit sowie in den damaligen Kaffee-, Zigaretten- und Butterschmuggel im deutsch-belgischen Grenzgebiet. Allen Bibliotheken sowie an Zeitgeschichte interessierte LeserInnen empfohlen!
Personen: Borrmann, Mechtild
Borrmann, Mechtild:
Grenzgänger : Roman / Mechtild Borrmann. - München : Droemer, 2018. - 285 S.
ISBN 978-3-426-28179-6 fest geb. : ca. € 20,60
Schöne Literatur - Signatur: Borrm - Buch