Lisa, Journalistin eines Lifestyle-Magazins, und die wohnungslose Elli verbindet mehr, als es zunächst den Anschein hat. (DR) Von ihrer Lieblingsbank aus blickt Elli jeden Tag auf das schicke Stadthaus gegenüber des Parks. Sie beobachtet den Alltag einer modernen Familie mit zwei berufstätigen Eltern und drei Kindern. Zufällig kreuzen sich eines Tages die Wege der handelnden Personen. Elli wird zu einer Art Vertrauten von Lisas Kindern, vor allem dadurch, weil die Obdachlose Zeit hat, ihnen zuzuhören. Anhand des großen sozialen Unterschieds zwischen den Protagonistinnen kann die Autorin die Gegensätze der modernen Lebenswelten beleuchten. Das tut sie mit viel Humor und feiner Ironie - wenn z. B. "Marmelade einkochen" als kontemplative Tätigkeit im Journal beschrieben wird, aber mit drei Kindern zum Desaster wird. Ulrike Herwig gewährt tiefe Einblicke in das Leben von wohnungslosen Frauen, indem sie Ellis Schwierigkeiten auf der Straße schildert und wie sie um ihre Würde, Sauberkeit, passende, warme Kleidung und Sicherheit kämpft. Leider konnte die Autorin nicht widerstehen, der gut aufgebauten Geschichte (abwechselnd wird aus Ellis und Lisas Perspektive erzählt) einen fast schon märchenhaften Schluss zu geben. Das Leben von Elli nimmt eine unglaubhafte Wendung, die nicht ganz zum Rest passt. Der erfrischende, lockere Stil macht aus dem Buch eine gute Urlaubslektüre. Als Lesehäppchen für zwischendurch empfohlen!
Personen: Herwig, Ulrike
Herwi
Herwig, Ulrike:
¬Das¬ Glück am Ende der Straße : Roman / Ulrike Herwig. - Originalausg. - München : dtv, 2021. - 255 S.
ISBN 978-3-423-26284-2 kart. : ca. € 16,40
Schöne Literatur - Buch