(Farblose) Mischung aus Geschichten, Gedichten, Bildern, Liedern, Spiel- und Bastelanleitungen. (JP) Wer allen etwas bieten will, bietet keinem wirklich etwas: Das scheint das Problem dieses bibliophil gebundenen Buches zu sein. Die Fülle des Lebens - von der Geburt bis zum Abschied-Nehmen, von der Taufe bis zur Einschulung, von der Trauung bis zu den kirchlichen Festtagen - wird mit einer ebensolchen Fülle an textlichen Angeboten bedacht: Geschichten, teilweise aus anderen Büchern übernommen, Erläuterungen, Beschreibungen, Bastelanleitungen, biblische Nacherzählungen. Es fällt schwer, eine klare Zielgruppe zu entdecken: Sind es die Kinder, dann verwundern Brechts Geschichte von Herrn Keuner und dem lieben Gott oder die bissigen Texte von Heine; sind es die (vorlesenden) Erwachsenen, dann verwundert der Stil der Kommentare; sind es religiös motivierte LeserInnen, dann fragt man sich, warum im Zusammenhang mit den Namenstagen eine Geschichte davon erzählt, dass ein kleiner Bub wegen seines roten Haars (!!) den Namen Friedrich (Assoziation Barbarossa) bekommen hat; sind es die Kleinkinder, dann enttäuschen die Illustrationen mit den langweiligen Kindergesichtern und den Bräuten, die genauso aussehen wie einige Seiten weiter die Urgroßmütter. Auch theologisch lässt dieses Buch Wünsche offen: Wenn schon der Versuch unternommen wird, kirchliche Feste für Christen und Nichtchristen verständlich zu erklären, dann ist es irritierend, dass für die Taufe die biblische Geschichte (Taufe am Jordan) erzählt wird, hingegen bei der Eucharistie das Unverständnis eines kleinen Kindes angesichts des Rituals (der Priester trinkt Blut!!??) und nicht die viel einleuchtendere Geschichte vom letzten Mahl Jesu mit seinen Freunden wiedergegeben wird. Ist es wirklich schon so schlimm um die Lebenskultur unserer Familien und Kinder bestellt, dass so banale und simple Bücher zur Unterstützung und Förderung einer Fest- und Feierkultur notwendig sind?

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Personen: Kraushaar, Sabine Sommersberg, Jule