Mordermittlungen in Hawaii und Hongkong vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs im pazifischen Raum. (DR) 1941. Joe McGrady ist noch nicht lange beim Honolulu Police Department, als er zu einem Tatort gerufen wird: Ein Amerikaner, Neffe des Oberbefehlshabers der Pazifikflotte, und eine junge Japanerin wurden offensichtlich gefoltert und dann grausam ermordet. Ein Verdächtiger setzt sich nach Hongkong ab, McGrady folgt ihm, gerät dort in einen Hinterhalt und überlebt den Angriff der Japaner auf die britische Kronkolonie im Gefängnis. Dass er als potenzieller Spion nach der Verschiffung nach Japan den Krieg überlebt, verdankt er einem Diplomaten im Außenministerium, der ihn bis zur Kapitulation Japans 1945 in seinem Haus versteckt. Für das Versprechen, den Fall wieder aufzunehmen und den Mörder zu ermitteln. »Fünf Winter« wurde nicht ohne Grund mit dem Edgar Allan Poe Award 2022 ausgezeichnet. Der umfangreiche Roman beginnt als klassischer Cop-Krimi und wird nach dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbour zum Kriegsroman. Dass die Geschichte in ihrer mittleren Phase ruhig, fast kammerspielartig abläuft, der Lärm des Kriegs eine Zeit lang nur im Hintergrund zu hören ist, tut der Spannung keinen Abbruch. Nicht allein wegen eines Liebesdramas, sondern auch weil immer klar ist und bleibt: Joe McGrady – inszeniert als rauer, aber integrer Held, der mit sauberer Weste durch eine kaputte Welt geht – wird die Spur des Mörders wieder aufnehmen und dran bleiben, nicht zuletzt um der Liebe willen. Im Zuge dessen muss er dann die Reise von Honolulu nach Hongkong und schließlich Japan nach Kriegsende ein zweites Mal unternehmen, diesmal als privater Ermittler.
Personen: Kestrel, James Wörtche, Thomas Lux, Stefan
Kestr
Kestrel, James:
Fünf Winter : Thriller / James Kestrel ; aus dem amerikanischen Englisch von Stefan Lux ; herausgegeben von Thomas Wörtche. - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2023. - 498 Seiten
ISBN 978-3-518-47317-7 Festeinband : EUR 20,60 (AT)
Schöne Literatur - Buch