Grossman, David
Was Nina wusste
Buch

Der Grund für die verletzten Mutter-Tochter-Beziehungen dreier Generationen liegt in Veras jugoslawischer Vergangenheit.


Rezension

Nina besucht zum 90. Geburtstag ihrer Mutter Vera ihre Familie in Israel. Ihrer Mutter und ihrer Tochter Gili, einer 39-jährigen Filmemacherin, begegnet sie distanziert, sogar abweisend. Gili straft sie dafür mit Zurückweisung, sogar Verachtung. All dies hat seine Ursache in Veras jugoslawischer Vergangenheit und ihrer Zeit als Gefangene auf der Insel Goli Otok. Als Nina der Familie eröffnet, dass sie an Alzheimer erkrankt ist, beschließen die drei Frauen, einen Film zu drehen. Sie reisen nach Kroatien, wo Vera zum ersten Mal ihre ganze Lebensgeschichte erzählt. Warum hat sie ihre sechsjährige Tochter damals im Stich gelassen und ist lieber selbst in Gefangenschaft gegangen als ihren geliebten Mann Milos, der sich das Leben genommen hatte, als Stalinisten zu denunzieren? - Der vielfach mit Preisen ausgezeichnete Autor David Grossman beschreibt eindringlich die Beziehung der drei Frauen zueinander und wie sie sich im Lauf der Geschichte verändert. Sie ist geprägt von Verrat und Einsamkeit, aber auch von Liebe und Vergebung. Hauptsächlich aus der Perspektive der Enkelin geschrieben, werden einzelne Abschnitte aus Veras Gefangenschaft auch im Präsens erzählt. Historisches Vorbild der Vera ist die Lebensgeschichte von Eva Panic-Nahir. - Eine aufwühlende Geschichte, die einen noch länger beschäftigt. Sehr zu empfehlen.


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Personen: Grossman, David

Grossman, David:
Was Nina wusste. - 1. Auflage. - München : Carl Hanser Verlag, 2020. - 350 Seiten ; 21 cm
Einheitssacht.: Iti ha-chaijm messachek harbej
ISBN 978-3-446-26752-7 fest gebunden : EUR 25.00 (DE), EUR 25.70

Zugangsnummer: 2020/0186 - Barcode: 2-1220295-7-00010700-6
Schöne Literatur - Signatur: Gross - Buch