Biografische Erinnerungen eines bekannten Politikers und Fußballfunktionärs.
Gerhard Mayer-Vorfelder war von 1980 bis 2001 Abgeordneter im Landtag von Baden-Württemberg und von 1980 bis 1991 Kultus- sowie von 1991 bis 1998 Finanzminister des Landes Baden-Württemberg. Bundesweit bekannt wurde er jedoch, als er von 2001 bis 2006 als Präsident des Deutschen Fußball-Bundes fungierte. Erst ab Seite 77 werden dem Leser die Jugenderinnerungen des Autors nahegebracht. Zuvor geht es um die politische Karriere, die er zwar in einer Überschrift unter Zufälle und Kapriolen zusammenfasst, die aber ganz sicher, wenn man zwischen den Zeilen liest, auch seinem extremen Ehrgeiz zuzuschreiben ist. Zeitgleich strebte er auch als Sportfunktionär unaufhaltsam an die Spitze. Den Lesern, die sich mit Bundesliga-Fußball auskennen, ist er sicher noch als Präsident des VFB Stuttgart in Erinnerung. In den 25 Jahren seiner Präsidentschaft brachte er den Verein fußballerisch an die Spitze, wirtschaftlich war der VFB bei seinem Rücktritt jedoch extrem verschuldet. Es ist ganz interessant zu lesen, wie Mayer-Vorfelder dies selbst sieht. Man merkt ihm keine Einsicht in eigene Fehler an. Der Abschnitt Wetter-Leuchten und Graf-Alarm in dem er erzählt, wie er in die Toto-Lotto Affäre, in der eine Menge Geld verschwendet wurde, und in den Steuerskandal um Steffi und Peter Graf verwickelt war, zeigt wieder eine sehr subjektive Sichtweise. Der letzte Abschnitt "Hochgefühle und Tiefschläge" fasst noch einmal das politische und sportpolitische Leben zusammen. Auch wenn die Aussagen im Buch kritisch gesehen werden müssen, ist es durchaus lesenswert, da es sowohl einen interessanten, subjektiv gefärbten Blick auf die baden-württembergische Politik als auch auf die Politik hinter den Kulissen des Deutschen Fußballbundes wirft.

Gerd Fleder

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Personen: Mayer-Vorfelder, Gerhard Laubig, Rainer

Standort: Sachbuch

Schlagwörter: Biographie Mayer-Vorfelder

Interessenkreis: Fußball Biographie