Sprachlich innovatives Plädoyer für mehr Zusammenhalt zwischen den Generationen, ausgehend von einem Schulprojekt. (ab 12) (JE) Es herrscht Uneinigkeit in Minnas Klasse über den schulweiten Wettbewerb "Weltverbessern für Anfänger". Gefragt wäre Engangement in einem kleinen Bereich des alltäglichen Lebens, wovon möglichst viele Menschen profitieren sollen. Minnas Idee, einen Besuchsdienst im Seniorenheim ins Leben zu rufen, findet zu Beginn wenig Widerhall. Immerhin macht ihr Freund Basti mit und bald auch Pawel, in den sie verknallt ist. Dass die Welt nur gemeinsam zu verbessern ist, begreifen am Ende alle. Mit Selbstüberwindung, Überzeugungsarbeit und Zusammenhalt gegen zahlreiche Widrigkeiten steuert die Story auf ein furioses Happy End zu. Parallel zum weltverbessernden Projekt liegt Minnas Oma in einem Pflegeheim im Sterben und Minnas getrennt lebenden Künstler-Eltern sind uneins über notwendige Vorgangsweisen. Stepha Quitterer kommt vom Theater und verhandelt diese ernsten Themen in ihrem ersten Jugendroman in einer ganz speziellen Sprache. Irgendwo zwischen "Dschi-Dsche-i Dschunior" und der Theatersprache eines Werner Schwab lässt sie Minnas Gedankenstrom dahinfetzen, dazu präzise Dialoge und gut abgegrenzte Szenen mit unterschiedlichsten emotionalen Einfärbungen, immer glaubwürdig nah dran an der Lebenswelt der 14-jährigen Schülerinnen und Schüler, immer humorvoll. Lange Sätze und manchmal übertrieben viele Wortschöpfungen machen das Buch schwer zu lesen, die Gliederung in kurze Kapitel, die selbstironische Grundhaltung und nicht zuletzt die sympathische Protagonistin bieten aber so viel Lesevergnügen und Identifikationsangebot, dass es Teenagern sowie Lehrerinnen und Lehrern als Klassenlektüre wärmstens zu empfehlen ist.
Personen: Quitterer, Stepha
Quitt
Quitterer, Stepha:
Weltverbessern für Anfänger / Stepha Quitterer. - Hildesheim : Gerstenberg, 2020. - 277 S.
ISBN 978-3-8369-6024-3 fest geb. : ca. € 16,50
Jugendbücher (ab 12 Jahre) - Buch