Dreiecksgeschichte aus dem Varietémilieu im England der 1950er-Jahre. (DR) In diesem, in knappen Stil erzählten Roman geht es um drei Figuren: Der Conferencier Jack kündigt täglich die große Zaubernummer des Großen Pablo und seiner Assistentin Eve an. Evie (Eve) ist aber nicht nur die Assistenin, sondern später auch die Verlobte des Magiers Pablo, der eigentlich Ronnie heißt. Sie unterhalten das Publikum in den 1950er-Jahren im Badeort Brighton mit großem Erfolg. Als allerdings Ronnie (alias Pablo) vom Sterbebett seiner Mutter zurückkommt, gestehen ihm Jack und Eve, dass sie inzwischen ein Paar geworden sind. Ronnie verschwindet daraufhin am Ende eines Kunststücks für immer. Der Roman hat merkwürdige Brüche: Sehr gut und nachvollziehbar erzählt ist Ronnies Geschichte. In ärmsten Verhältnissen aufgewachsen, waren die Kriegsjahre bei einer Pflegefamilie ein großes Glück für ihn. Dort lernte er die Zauberkunststücke, die er vervollkommnen und zu seinem Beruf machen konnte. Die knapp erzählte Entfremdung zwischen ihm und seiner Mutter ist psychologisch nachvollziehbar dargestellt. Anders ist das bei Evie und Jack. Evie lernen die LeserInnen als 75-jährige Witwe kennen, die ein Jahr nach Jacks Tod auf erfolgreiche Jahre zurückblickt. Sie glaubt immer wieder, Ronnie irgendwo zu entdecken. Jack bleibt im Roman nur eine Randfigur. Es wird nicht klar, was an ihm für Evie faszinierender oder attraktiver war im Vergleich zu Ronnie. Graham Swift ist Booker-Prize-Träger und, mit mehreren verfilmten Romanen, einer der bedeutenden englischen Schriftsteller der Gegenwart. Sollte "Da sind wir" verfilmt werden, würde der netten Geschichte etwas mehr Spannung und psychologische Tiefe guttun.

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Personen: Swift, Graham Höbel, Susanne