Starbesetzte „Passionsgeschichte“ als Krimi-Variation: Vielleicht hätte der glücklose Jazztrompeter Nate Poole (Mickey Rourke) lieber die Finger von der Ehefrau des berüchtigten Gangsters Happy Shannon (Bill Murray) lassen sollen. Happy ist wenig "glücklich" über die Affäre und lässt seinen Nebenbuhler in die Wüste bringen. Seiner Hinrichtung entgeht Nate nur dank des Überfalls durch eine Gruppe Indianer.

Fortan irrt Nate orientierungslos durch die Wüste. Da taucht der Wanderzirkus von Sam Adamo (Rhys Ifans) auf - mit einer ganz besondere Attraktion: der wunderschönen Lily (Megan Fox), mit Flügeln auf dem Rücken und dem Aussehen eines Engels. Nate ist fasziniert und flieht mit der jungen Frau aus der Einöde in die große Stadt. Dort sind dem Pärchen nicht nur Happys Handlanger, sondern auch Sam und seine Leute auf den Versen. Der einzige Ausweg scheint die Auslieferung von Lily zu sein, für die Nate schon längst tiefe Gefühle hegt...

20 Jahre lang hat Drehbuchautor Mitch Glazer („Große Erwartungen“) an seinem Regiedebüt gearbeitet und für seine vor Fantasie und Einfällen strotzende „Passionsgeschichte“ eine beachtliche Riege an Schauspiel-Stars ins Boot geholt. Glazer, Rourke und Murray sind seit der Schulzeit auf der Miami Beach High School miteinander befreundet. Mit der Darstellerin von Nates treuer Freundin Harriet, Kelly Lynch, ist Glazer liiert. „Passion Play“ ist also ein echtes Freundschafts-/Familienprojekt, bei dem die Beteiligten es gewagt haben, eine ungewöhnliche, zwischen den Genres wandelnde Geschichte zu realisieren.

„Vordergründig als recht unspektakulärer Krimi mit einer außergewöhnlichen kleinen Liebesgeschichte inszeniert, stellt 'Passion Play' im Grunde ein romantisches, modernes Fantasy-Märchen im Gangster-Milieu dar, das innerhalb seiner schlichten Geschichte auf mythische Überhöhungen und Spekulationen verzichtet. Ohne nähere Erklärungen nehmen die Ereignisse ihren Lauf, bis das überraschende Ende das gut gehütete Geheimnis der Dramaturgie in einem märchenhaften Finale enthüllt, das eine völlig neue Perspektive auf den Handlungsverlauf eröffnet und einmal mehr betont, dass es in diesem Film letztlich nicht um Spannung oder Konflikte geht, sondern um ganz leise Stimmungen und Sehnsüchte der menschlichen Kreatur, die sich Rettung und Geborgenheit erhofft.“ (Marie Anderson, auf: kino-zeit.de)

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