Ein neuer Fall führt Kommissar Barbarotti in den schwedischen Literaturbetrieb. (DR) "Letzte Tage und Tod eines Schriftstellers", so soll das neue Buch des Autors Franz J. Lunde heißen. Es geht das Gerücht um, dass er bei der Schilderung eines Mordes auf eigene Erfahrungen zurückgriff, daher fühlt er sich zunehmend von seinem einst begeisterten Leserpublikum bedroht. Doch dann verschwindet Lunde nach einer Lesung spurlos. Kurz darauf wird die eher unbekannte Lyrikerin Maria Green als vermisst gemeldet. Barbarotti tappt im Dunkeln, findet keine Zusammenhänge und leidet auch wieder privat, da seine Frau längere Zeit in Australien verbringt. Auch das Corona-Virus, die Pandemiepolitik Schwedens und die Folgen für das Alltagsleben baut Nesser in seinen neuesten Roman ein, denn die Handlung spielt im Jahr 2020. Der Pandemie wird aber nicht mehr Platz als nötig eingeräumt, da sie keinen direkten Einfluss auf die Handlung hat. Als schließlich auch Jack Walde, berühmter Autor und Literaturkritiker, verschwindet, wird die Luft in der Literaturlandschaft dünn. Barbarotti ermittelt gewohnt behäbig, hält seine Zwiesprachen mit Gott und zankt sich mehr oder weniger mit seiner Frau. Dazwischen wird die Literaturszene immer wieder aufs Korn genommen. Der siebte Barbarotti-Band lässt leichte Zweifel daran aufkommen, ob die Reihe noch lange spannend bleiben wird. Trotzdem ein guter Krimi, der für alle Bestände empfehlenswert ist.
Personen: Nesser, Hakan Berf, Paul
Nesse
Nesser, Håkan:
Schach unter dem Vulkan : Roman / Håkan Nesser ; aus dem Schwedischen von Paul Berf. - München : btb, 2021. - 427 Seiten ; 22 cm
ISBN 978-3-442-75936-1 Festeinband : EUR 22,00
Schöne Literatur - Buch