WALCHENSEE FOREVER erzählt die Geschichte einer Familie über vier Generationen aus der Perspektive der Frauen. Sie umspannt ein ganzes Jahrhundert und spielt zwischen Bayern und Friesland, San Francisco und Griechenland. Die Erzählerin des Films ist zugleich der jüngste Sproß der Familie. Das ermöglicht einen besonders intimen Blick, der nie ins Voyeuristische abgleitet.

Schon die Urgroßmutter von Regisseurin Janna Ji Wonders trotzte auf ihre Weise patriarchalen Strukturen ihrer Zeit. Zwei Generationen später brechen die Töchter der Familie auf, um erst in München und dann in der großen weiten Welt ihr Glück zu suchen.

Um den Geheimnissen ihrer Familie auf die Spur zu kommen, führt uns Janna Ji Wonders vom Familiencafé am bayerischen Walchensee über München und Mexiko nach San Francisco zum „Summer of Love“, in indische Ashrams, und immer wieder zurück. Dramaturgisch geschickt verwebt sie die Geschichten der drei Generationen vor ihr miteinander und legt dabei Kontinuitäten ebenso wie Brüche und Aufbrüche frei.

Im Zentrum von Wonders' Erzählung stehen ihre Mutter und deren Schwester. Antje und Frauke wurden noch im Zweiten Weltkrieg geboren. Sie sind ein sehr gegensätzliches Geschwisterpaar: zurückhaltend und beobachtend die eine, forsch und abenteuerlustig die andere. Ihr Vater ist ein nach Bayern eingewanderter Friese, ihre Mutter Norma die Erbin einer Gastwirtschaft am Walchensee.

Während Norma und ihre Mutter zeitlebens an die Familienunternehmung gebunden blieben, verlassen Antje und Frauke das Dorf. Sie studieren in München und erkunden danach die weite Welt. Auch in München entdecken sie Neues, probieren unter anderem mit Rainer Langhans neue Lebensformen jenseits traditioneller Familienbilder aus. Ihre Erfahrungen halten sie in Fotografien, Super-8-Filmen, Tagebüchern und Briefen fest.

Regisseurin Janna Ji Wonder dokumentiert im Zwiegespräch mit ihrer Mutter und gestützt ein ungewöhnlich reiches Familienarchiv nuancenreich eine Mehrgenerationen-Geschichte, die einen außergewöhnlichen Blick in die Vergangenheit ermöglicht. Es geht um Identität, Heimat und Selbstverwirklichung, Liebe, Leben und Tod; kurz: um den Kreislauf des Lebens.

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