Ein junges Mädchen sehnt sich nach einem Wiedersehen mit ihrer psychisch labilen Mutter.
1976 findet Bicky ihre Mutter Aimée in einer Blutlache im Badezimmer der Familie vor. Der Vater, ein Psychiater, sorgt dafür, dass die Mutter in einem Sanatorium behandelt wird. Selbst über den Suizidversuch seiner Frau schockiert, ist er unfähig, mit den Kindern über Aimée zu sprechen. Stattdessen sorgt er mit dem plötzlichen Umzug der Familie dafür, dass die Kinder aus ihrem gewohnten Umfeld gerissen werden und nicht nur unter dem Verlust der Mutter, sondern auch unter dem des Vaters leiden, der in seine beruflichen Aufgaben flüchtet und kaum zu Hause ist. Zwei Jahre lang erhalten die Kinder nur belanglose Lebenszeichen der Mutter, ohne zu wissen, wo sie ist. - Dieser in der Ich-Perspektive aus der Sicht des traumatisierten Mädchens geschriebene Roman beschreibt realistisch eine psychologisch gut durchdachte Familiensituation. Die Hilflosigkeit der Familienmitglieder offen miteinander zu reden, ergänzt die Autorin gekonnt mit nachvollziehbaren Motivationen für das Verhalten der einzelnen sensibel gezeichneten Figuren.
Adelgundis Hovestadt
Personen: Heinitz, Maria Regina
Heinitz, Maria Regina:
Als der Sommer eine Farbe verlor / Maria Regina Heinitz. - Berlin : Bloomsbury, 2014. - 494 S.
ISBN 978-3-8270-1188-6 fest geb. : 19,99
Schöne Literatur - Signatur: Heini - Buch