Eine kleine Kartoffel will nicht wie alle anderen in der Kartoffelsuppe landen. Die sehen darin den Sinn ihres Lebens, sie aber kullert vom Tisch und durch die Küche in den Garten hinaus. Sie fragt alle, die sie trifft, warum sie auf der Welt sind. Der Vogel sitzt einfach im Baum und singt. Der Regenwurm gräbt die Erde um, damit die Pflanzen besser wachsen können, und ist die Lieblingsspeise der Vögel. Die Hummel bestäubt die Blüten, damit Früchte wachsen können, die Blume duftet gut, gibt den Bienen Nektar, und wenn sie verwelkt, können die Regenwürmer sie fressen. Die kleine Kartoffel ist überrascht, wie viele Gründe es gibt, auf der Welt zu sein. Begeistert ist sie vom Stein, der keinen Sinn im Leben braucht, er ist einfach nur da und liegt in der Sonne. Noch immer weiß die Kartoffel nicht, was sie in ihrem Leben tun soll, kuschelt sich müde in die Erde und schläft tief und fest ein. Als sie so fit wie noch nie wieder aufwacht, sind ihr Wurzeln gewachsen und ein grüner Spross. Das ist also der Sinn ihres Lebens: aus ihr sollten viele andere Kartoffeln werden. Viele würden bestimmt gerne gegessen werden, aber eine kleine Kartoffel würde vielleicht wieder vom Tisch hüpfen und etwas ganz anderes machen - vielleicht Astronautin werden.

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Personen: Müller, Birte