Baume, Sara
Die kleinsten, stillsten Dinge
Buch

Ray, Ende 50, nimmt einen Hund bei sich auf; vordergründig, um der Rattenplage in seinem Haus Herr zu werden, vor allem jedoch als Gefährte seines einsamen Lebens. Ohne Mutter aufgewachsen, lebt er seit dem Tod des Vaters alleine. Er hat nie eine Schule besucht und gilt als Außenseiter. Auch Hund Einauge bringt kein behütetes Vorleben mit in die Gemeinschaft, was sich in gelegentlich aggressivem Verhalten äußert. Nachdem er einen anderen Hund verletzt hat, drohen die Behörden mit Konsequenzen. Ray taucht mit Einauge unter, sie fahren kreuz und quer durch Irland, wohnen im Auto, gehen den Menschen aus dem Weg. Baumes Debüt ist kein klassischer Hunderoman; das Tier bleibt stets ein realistisch, ja naturalistisch dargestellter Vertreter seiner Spezies, ohne Vermenschlichung. Eine traurige, aber fesselnde Geschichte, bei der das wahre Ausmaß von Rays einsamen Schicksal erst nach und nach zutage tritt. Brillant erzählt und - beachtlich für ein Debüt - übersetzt von Dirk van Gunsteren, der Größen wie T.C. Boyle oder Philip Roth im Repertoire hat. Empfehlenswerter Erstling von einer vielversprechenden Autorin.
Verfasser Rezension Regine Mitternacht


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Personen: Baume, Sara

Baume, Sara:
¬Die¬ kleinsten, stillsten Dinge / Sara Baume. - Reinbek bei Hamburg : Rowohlt, 2016. - 283 S.
ISBN 978-3-498-05811-1 fest geb. : 19,95

Zugangsnummer: 2017/0053 - Barcode: 218700136435
Schöne Literatur - Signatur: Baume - Buch