Die unverheiratet schwangere Hulda Gold hat ihr Kiez verlassen und arbeitet und lebt inzwischen auf der Roten Insel, einem Arbeiterbezirk in Berlin-Schöneberg. Sie unterstützt als Arzthelferin die Ärztin Grete, die im Angesicht der katastrophalen Lebensumstände der Familien und insbesondere der der Frauen auch gesetzeswidrige Behandlungen durchführt. Beeinflusst wird Grete von ihrem Geliebten Theo, der sich mit Leib und Seele dem Kommunismus verschrieben hat. Als ein Mord auf der Roten Insel geschieht, ist Theo überzeugt, dass die Nationalsozialisten dahinterstecken. Er zettelt einen Komplott an und zieht Grete mit hinein. Hulda macht sich große Sorgen und will sich an ihren früheren Geliebten Karl wenden, der inzwischen eine Detektei führt. Sie erfährt, dass er zum gleichen SA-Treffpunkt unterwegs ist, wie die "Roten". Kurzentschlossen fährt die Schwangere des nachts mit dem Fahrrad dorthin, um Karl zu warnen und die beiden geraten in große Gefahr. Historisches Lokalkolorit sowie die sozialen und politischen Brennpunkte fließen auch in diesem 5. Band der Reihe (zul. "Der Himmel über der Stadt", BP/mp 21/691) aufs Interessanteste ein in diesen gut recherchierten, spannenden Roman mit seiner mutigen Protagonistin Hulda Gold. Im Nachwort vermittelt Anne Stern zur Ergänzung zeitgeschichtliche Hintergründe. Ohne Zweifel ist dieser Roman auch als einzelner Band ein Lesevergnügen. Mit Sicherheit werden jedoch auch die vorherigen Bände angefragt werden. Ein sechster Band ist für Oktober 2023 angekündigt und kann am Ende des Buchs in einer Leseprobe angelesen werden.

Rezension Autor*in (bv.):Gabriele Berberich

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Personen: Stern, Anne

Interessenkreis: Historisches