Vier locker zusammenhängende Beziehungsgeschichten vor dem Hintergrund der politischen Probleme im Nahen Osten.
Der Amerikaner Jason versucht, ein Geschäft mit einem japanischen Unternehmen abzuschließen und macht die Erfahrung, dass ihm seine Verhandlungspartner fremd sind und er ihr Verhalten nicht versteht. Er mag es, "der verstreichenden Zeit zuzuschauen", die ihm das Gefühl vermittelt tatsächlich zu existieren, "Teil eines Stromes zu sein, der immerzu nach vorne zieht". Die japanische Pianistin Makiko gibt Konzerte auf der ganzen Welt, lebt in Paris, hat ein Verhältnis mit einem verheirateten Mann und wird von einer Schwangerschaft überrascht. Der Brasilianer Luiz lebt mit seiner jüdischen Frau und den Kindern in Tel Aviv und kann den "Wahnsinn in diesem Land" kaum aushalten. Ada und Judith aus Berlin drehen einen Film über das Leben im Gaza-Streifen und versuchen, Freundschaften mit Palästinensern zu schließen. Am Ende treffen sich die Protagonisten der vier episodenhaften Geschichten anlässlich einer Großdemonstration und eines Konzerts in Tel Aviv. Sehr einfühlsam und in poetischen Bildern erzählt die junge Autorin, die in diesem Jahr zum Wettbewerb um den Ingeborg-Bachmann-Preis eingeladen war, von privaten Beziehungsproblemen ihrer Protagonisten in einer Welt, die von Gewalt beherrscht wird und sich nach Frieden sehnt. Literarisch interessierten Lesern empfohlen
Personen: Dübgen, Hannah
Dübgen, Hannah:
Strom / Hannah Dübgen. - München : Dt. Taschenbuch-Verl., 2013. - 266 S.
ISBN 978-3-423-24972-0 kt. : 14,99
Schöne Literatur - Signatur: Dübge - Buch