Als sein Vater Rubin im Sterben liegt, reist der in Russland geborene und nun in den USA lebende Juri zurück nach Murmansk. Er begibt sich auf die Spuren seiner Kindheit und sucht nach seiner Grossmutter Klara, Rubins Mutter, die während des Stalinismus verschleppt wurde. Juri stellt fest, dass Klaras Schicksal die nachfolgenden Generationen geprägt hat und dass es verbindende Gemeinsamkeiten gibt. Alle drei finden eine Leidenschaft: Klara für Steine, Rubin für das Meer und Juri für die Vögel. Alle drei sind bereit zu töten, um selbst zu überleben. In ruhiger, eleganter Sprache erzählt I. Autissier feinsinnig die Lebensgeschichten von Juri, Rubin und Klara, die sie ineinander verschränkt und so einen mitreissenden Lesesog entwickelt. Sie schildert nüchtern kalte Winter, harte Arbeit auf Fischtrawlern, fehlende Liebe und unvorstellbare Grausamkeit, doch ihre Figuren bleiben selbst in der Gewaltspirale stets menschlich. Autissier verwebt berührend das Familienschicksal mit der sowjetischen Geschichte und zeigt, wie grosse Politik auch Einzelschicksale beeinflusst. Sehr gern breit empfohlen
Personen: Gleinig, Kirsten Autissier, Isabelle
Autis
Autissier, Isabelle [Verfasser]:
Klara vergessen : Roman / Isabelle Autissier ; aus dem Französischen von Kirsten Gleinig. - 1. Auflage. - Hamburg : mare, 2020. - 304 Seiten. - Hier auch später erschienene, unveränderte Nachdrucke
ISBN 978-3-86648-627-0 : 24.00 (DE), EUR 24.70
Schöne Literatur - Buch