Burfeind, Anke
Baku und der weiße Elefant
Kinder und Jugend

Ein kindgerechtes Buch über Kinderarbeit in Indien und den jungen Protagonisten Baku, der viel zu schnell erwachsen werden muss.
Rezension (bv.)
Mitten in Indien, im Dorf Ghara, lebt Baku (10) mit seinen Eltern und seiner Schwester Suri (6). Seitdem sein Vater wegen einer Verletzung die Arbeit verloren hat, gehören sie zu den Ärmsten der Armen in der Region und wohnen in einer Ein-Raum-Hütte. Aus Gram hat der Vater mit dem Trinken begonnen und ist der Spielsucht verfallen. Die Schulden mehren sich, und die Mutter versucht die Familie durch die Bezahlung kleiner Nähaufträge über Wasser zu halten. Weil sie sich das Schulgeld nicht leisten können, müssen Baku und Suri auf den Schulbesuch verzichten. Dabei träumt Baku davon, eines Tages ein Arzt sein zu dürfen. Die Geschwister halten zusammen und können sich stets aufeinander verlassen. Baku erzählt seiner Schwester am liebsten die Legende vom weißen Elefantenkind Laki, der die Kinder beschützt und selber schon schwere Hürden im Leben meistern musste. Eines Tages kommt ein unbekannter Mann zur Hütte der Familie und bietet dem Vater Schuldenfreiheit an, so er ihm Baku zum Arbeiten in der Stadt überlässt. Vom Einkommen des Sohnes soll die Familie zu Hause profitieren. Dass dies eine Lüge ist, findet Baku recht schnell heraus, als er mit vielen anderen Kindern zwischen sechs und zwölf Jahren niedere Fleißarbeiten in einer Baracke durchführen muss. Sie erhalten nur einmal täglich etwas zu essen und müssen auf dem Boden schlafen. "Es braucht kleine Kinder mit zierlichen Fingern, da sie die Arbeit besser und schneller machen können als größere Kinder und weniger essen." Der Chef des Lagers und dessen Handlanger Dargo drangsalieren die Kleinen aufs Äußerste. Glück im Unglück, dass Baku zum Arbeiten auf dem Markt "verliehen" wird und dort auf Menschen trifft, die ihm wohl gesonnen sind. Selbst die Tochter des Lagerchefs Leyla vertraut sich ihm an, und von Baku erfährt sie, worauf es im Leben wirklich ankommt. - Eine Geschichte über einen sympathischen Jungen, der viel zu schnell erwachsen handeln muss und dennoch den Glauben an die Liebe und die Menschlichkeit nie verliert. Der Autorin, die sich selber im Kampf gegen Kinderarbeit engagiert, gelingt mit diesem Buch ein sehr kindgerechter Ton und sorgt auf damit für ein erstes Annähern an das Thema.


Dieses Medium ist verfügbar. Es kann vorgemerkt oder direkt vor Ort ausgeliehen werden.

Personen: Burfeind, Anke Sperber, Annabelle von

K
Burfe

Burfeind, Anke:
Baku und der weiße Elefant / Anke Burfeind ; mit Illustrationen von Annabella von Sperber. - 1. Auflage. - Berlin : Ueberreuter, 2021. - 211 Seiten, Illustrationen ; 22 cm
EAN 9783764152130 Festeinband : EUR 14.95 (DE), EUR 15.40 (AT)

Zugangsnummer: 0007268001 - Barcode: 01055061
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