Leserannotation : Mit Herz und Humor beschreibt Kaminer Erfahrungen von und mit Geflüchteten, beispielsweise zwei syrischen Familien in seinem brandenburgischen Dorf, die dort nach anfänglicher Skepsis auf eine hilfsbereite Bevölkerung treffen. Auch die deutsche Bürokratie unterzieht er einer kritischen Betrachtung. Rezension : In seinen neuen Texten beobachtet Kaminer (zuletzt "Einige Dinge...", ID-A 37/17), wie Deutschland mit "seinen" Geflüchteten umgeht. Fast möchte man aufatmen, dass mit Kaminer jemand den Mut besitzt, ein Quäntchen Humor in die aufgeheizte Debatte zu bringen und die Dinge geradezurücken, ohne Probleme auszublenden oder zu beschönigen. Der "Syrer" steht in allen Texten stellvertretend für alle Geflüchteten, egal aus welchen Ländern. Kaminer begleitet einige von ihnen literarisch, z.B. zwei Familien, die in seinem brandenburgischen Dorf einquartiert werden und dort nach anfänglicher Skepsis auf eine hilfsbereite Dorfgemeinschaft treffen - so hilfsbereit, dass sie sich vor Hilfsgütern kaum retten können. Er wundert sich über die männlich dominierte Familienstruktur, das allgegenwärtige Smartphone als Verbindungsader zur Heimat, aber auch über die deutsche Bürokratie, der sich die Menschen nun gegenübersehen. Und immer wieder zitiert er - fragend oder ausrufend - Kanzlerin Merkel ("Wir schaffen das!"). Wie immer bei Kaminer: präzise beobachtet, humorvoll geschrieben. Kluge Unterhaltung für alle.

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Personen: Kaminer, Wladimir

Schlagwörter: Humor Migration Satire

Interessenkreis: Satire