Eine Handvoll alter Menschen kehrt in ihr Heimatdorf zurück, das sich in der Todeszone Tschernobyls befindet. Nach dem Reaktorunglück im Jahr 1986 wurden tausende von Menschen von der Regierung aus der Todeszone evakuiert und zwangsumgesiedelt. Auch Baba Dunja, eine ehemalige Krankenschwester, musste ihr Heimatdorf Tschernowo verlassen. Doch die Stadt, in die sie zog, blieb ihr fremd. Getrieben von Heimweh kehrt die resolute Dame - allen Warnungen zum Trotz - im hohen Alter in ihre Heimat zurück und erregt damit großes mediales Interesse. Eine Handvoll älterer Herrschaften folgt ihrem Beispiel. Tschernowo wird fortan von einer kleinen, eigenbrötlerischen Dorfgemeinschaft bewohnt. Besuch erhalten die Heimkehrer wegen der nach wie vor hohen Strahlenbelastung nie. Auch das Interesse der Öffentlichkeit lässt schnell nach, so dass die Dorfbewohner ein ruhiges, unbehelligtes Leben in Tschernowo führen. Doch dann taucht ein Mann mit seiner kleinen Tochter im Dorf auf. Aus Rache an seiner Frau bringt dieser willentlich sein gesundes Kind in Gefahr. Baba Dunja ist entsetzt und schreitet ein. Am Ende liegt der Mann mit einer Axt im Kopf da und nur Baba Dunja kennt den Mörder. - Ein mitreißender Roman über Heimatgefühl und -liebe, der durch eine herausragende Protagonistin besticht: die resolute, pragmatische, liebevoll-skurrile Baba Dunja. Diese gekonnte Mischung aus Gefühl und Humor wird hervorragend gesprochen von Sophie Rois, die mit ihrer Stimme Baba Dunja zum Leben erweckt. Allen Beständen sehr empfohlen.

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Personen: Bronsky, Alina Rois, Sophie

Schlagwörter: Erzählende Literatur Gegenwartsliteratur ab 1945 Tschernobyl