LeserannotationEin Zauberer erinnert sich an seinem Lebensende in Briefen an seine Enkelin an sein ereignisreiches Leben im 20. Jh.
RezensionDie Geschichte vom "Glück des Zauberers" ist schnell erzählt: Der über hundert Jahre alte Zauberer Pahroc schreibt zwölf Briefe an seine Enkelin. Darin weiht er sie ein in die Geheimnisse des Zauberns und erzählt ihr seine Lebensgeschichte. Lesen darf sie diese Briefe aber erst, wenn sie 18 Jahre alt geworden ist - also im Jahr 2031. Der Leser blickt durch Pahrocs Augen auf das 20. Jh. zurück. - Leseeindrücke sind häufig subjektiv. Frühere Bücher wie "Die Entdeckung der Langsamkeit" oder "Weitlings Sommerfrische" habe ich sehr gerne gelesen. Aber mit "Das Glück des Zauberers" hatte ich ein Problem. Einige Rezensenten loben Nadolnys ironischen Ton, feiern ihn für seine Fabulierkunst und für seine Gesellschaftskritik. Mir hat sich die Ironie leider nicht erschlossen. Stattdessen war ich genervt vom onkelhaften Erzählton des alten Zauberers. Dieser Ton wird für mich vor allem zum Problem, als Pahroc seiner Enkelin anhand von Zaubertricks wie "Durch Wände gehen" Ereignisse aus der Zeit des Nationalsozialismus schildert. Immerhin hat es das Buch auf die Besellerliste geschafft - insofern ist es auch für alle Bestände zumindest geeignet. Wirklich empfehlen kann ich es aber leider nicht.
Personen: Nadolny, Sten
SL Nadol
Nadolny, Sten:
¬Das¬ Glück des Zauberers : Roman / Sten Nadolny. - München : Piper, 2017. - 315 S.
ISBN 978-3-492-05835-3 geb. : 22,00 EUR
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